4.1 Datenerhebung
Den Unternehmen stehen zur Teilnahme an der Erhebung folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
– Der klassische Fragebogen in Papierform. Für die Mehrheit der Unternehmen liegen die Antworten in dieser Form vor. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass den Unternehmen – im Sinne einer Entlastung – angeboten wurde, eine Kopie ihrer Bilanz und Erfolgsrechnung zu senden. Die relevanten Daten wurden dann im BFS in die Fragebogen übertragen.
– Der Fragebogen im Internet (eSurvey). Die Unternehmen haben die Möglichkeit, den Fragebogen elektronisch auszufüllen. 32% der antwortenden Unternehmen haben ihre Daten via Internet übermittelt.
4.2 Fragebogentyp
Die Datenerhebung erfolgt mit verschiedenen Fragebogen, die die unterschiedlichen Rechtsformen und Unternehmensgrössen sowie die branchenspezifischen Besonderheiten berücksichtigen. Die Fragebogen wurden so weit als möglich vereinfacht, um den Arbeitsaufwand, insbesondere für die kleinen Unternehmen, auf ein Minimum zu beschränken. Dank der neuen Fragebogen ist es möglich, mehr Informationen über die Bilanzposten, die Erfolgsrechnung und die Sachanlagen zu erhalten.
Für die Erhebung der Buchhaltungsdaten werden zwei verschiedene Grundfragebogentypen verwendet: ein reduzierter Fragebogen für die kleinen Unternehmen (weniger als 20 Beschäftigte) und ein detaillierter Fragebogen für die mittleren und grossen Unternehmen (über 20 Beschäftigte). Da die Buchhaltung der Unternehmen je nach Wirtschaftszweig anders ausgerichtet ist, drängte sich zudem eine Differenzierung der drei Grundfragebogen nach Wirtschaftszweigen auf (3 Fragebogentypen). So wurden Fragebogen für folgende Wirtschaftszweige konzipiert: «Industrie, Handel und Dienstleistungen», «Gastgewerbe», und «Energie». Für den letztgenannten Sektor gibt es nur einen detaillierten Fragebogen.
4.3 Datenaufbereitung und -qualität
Für die Ermittlung fehlerhafter Daten werden verschiedenen Kontrollen und Plausibilitätstests durchgeführt.
In einem ersten Schritt wird jeder übermittelte Fragebogen manuell überprüft. Danach werden die Daten systematisch einer elektronischen Kontrolle unterzogen.
Die Datenqualität wird durch folgende Verfahren sichergestellt:
Kontrolle der Rücklaufquote
Um die Rücklaufquote zu verbessern, erhalten die Unternehmen, die nicht geantwortet haben, zwei Mal ein schriftliches Erinnerungsschreiben. In einem dritten Schritt werden sie telefonisch kontaktiert.
Kontrolle der Stichhaltigkeit der Antworten
In den verschiedenen Etappen der Datenaufbereitung werden automatische Plausibilitätskontrollen durchgeführt, mithilfe derer bestimmte Fehler, Widersprüche oder Auslassungen ermittelt werden können. Solche Kontrollen ermöglichen auch einen Vergleich der Daten mit denjenigen, die das Unternehmen im Vorjahr geliefert hat, wobei eventuell vorhandene unwahrscheinliche Entwicklungen eruiert werden können.
Analysen der wichtigsten Variablen
Die wichtigsten Variablen werden in Bezug auf Toleranzgrenzen analysiert. Dazu wurden Grenzwerte definiert, so zum Beispiel für den Lohn pro Mitarbeiterin oder Mitarbeiter. Liegen die vom Unternehmen angegebenen Daten ausserhalb dieser Grenzwerte, wird das Unternehmen für eine Bestätigung oder Korrektur der Daten kontaktiert.
Kontrollen auf der aggregierten Ebene
Auch die aggregierten Ergebnisse werden Kontrollen unterzogen, dies betrifft beispielsweise die Umsatzzahlen pro Wirtschaftszweig.
Widersprüche und Auslassungen
Auch im Fall von Widersprüchen werden die betroffenen Unternehmen für ergänzende Informationen kontaktiert. Die Widersprüche werden dann gemäss den zusätzlich erhaltenen Angaben bearbeitet.
Revision der Ergebnisse
Es kann vorkommen, dass nachträglich Korrekturen vorgenommen werden (zum Beispiel aufgrund einer falschen Kodierung der wirtschaftlichen Tätigkeit eines Unternehmens). In einem solchen Fall erfolgt eine neue Hochrechnung, die dann beim nächsten Publikationstermin veröffentlicht wird. Die für das Referenzjahr 2019 publizierten hochgerechneten Ergebnisse haben demzufolge provisorischen Charakter.
Einsetzungen
Im Zuge der Datenaufbereitung wurden auch modellbasierte Einsetzungen vorgenommen. Dies betraf insbesondere:
– 2444 kleine Unternehmen, die mittels reduziertem Fragebogen befragt wurden. Basierend auf den Antworten im reduzierten Fragebogen und einem Einsetzungsmodell wurden die Fragen des grossen Fragebogens eingesetzt.
– 15 in Bezug auf ihre Wirtschaftszweige sehr grosse Unternehmen, die im 2019 nicht geantwortet haben. In diesen Fällen wurden Einsetzungen mit den Vorjahreswerten und weiteren Hilfsinformationen konstruiert.